KLOSTER SELTSO
Eines der bedeutendsten religiösen Denkmäler von Epirus von besonderem historischen Wert ist das Kloster Seltso. Es befindet sich an der Grenze von Epirus zu Thessalien, hoch oben auf einem kleinen Plateau des Grats des Fraxos-Bergs, 300 bis 400 Meter über dem steilen rechten Ufer des Acheloos. Gegenüber liegt das Dorf Petroto, und 5,5 km weiter entfernt das Dorf Piges. Das Kloster ist der Entschlafung der Gottesmutter geweiht. Laut der Stifterinschrift datiert es in das Jahr 1697 n. Chr. und wurde als denkmalgeschütztes Bauwerk charakterisiert. Aus beschrifteten Porträts erfahren wir, dass die Stifter der Kirche die Kapitäne Nikos und Apostolis mit unbekannten Nachnamen aus Arta waren.
Das Innere der Kirche besitzt hervorragende Heiligenbilder und Wandmalereien, die sich in vorzüglichem Zustand erhalten haben, und sie sind das einzige signierte Werk des Priesters Nikolaos aus Arta. Beeindruckend ist auch die holzgeschnitzte Ikonenwand mit Vergoldung und reichem Dekor. Bis heute hat sich die aus Steinen errichtete Kathedrale des Klosters von Athostyp erhalten, und ringsherum befinden sich die Ruinen der Mönchszellen.
Die Regionalverwaltung Epirus hat das Denkmal rekonstruiert und die Zufahrtsstraße zum Kloster verbessert.
Das Kloster Seltso hat auch eine große historische Bedeutung, denn 1804 schlossen sich hier ungefähr 1150 Kämpfer aus Souli, Frauen und Kinder unter dem Anführer Kitsos Botsaris ein, um den Turkalbanern von Ali Pascha zu entkommen. Nach einer dreimonatigen Belagerung wurde das Kloster durch Verrat eingenommen. Bei dem heroischen Ausfall, den die Soulioten unternahmen, entkamen nur 65 dem Gemetzel. Aber ungefähr 250 Zivilisten, hauptsächlich Frauen und Kinder, zogen es vor, sich in einen 300 Meter tiefen Abgrund hinabzustürzen, wodurch Seltso zu einer nationalen Opferstätte wie Zalongo wurde.
Im August 2022 vollzog der Staat Griechenland durch ein Präsidialdekret die offizielle Anerkennung des Holocausts an den Soulioten, der am 21. April 1804 im Kloster von Seltsou stattfand, und erklärte den 23. August offiziell zum Feiertag der Gemeinde G. Karaiskakis.
Die Fahrt bis zum Kloster Seltso ist zauberhaft und der Blick auf das Tal des Acheloos-Flusses eindrucksvoll. Wenn Sie sich im Gebiet befinden, sollten Sie noch ein weiteres historisches Denkmal besichtigen: die Brücke des Korakos, die während des Bürgerkriegs zerstört wurde.
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